Hellraiser – Das Schloss zur Hölle (2024)

Inhalt / Kritik

Schmerz und Schuld sind zwei Emotionen, die Riley (Odessa A’zion) nur zu gut kennt. Seite vielen Jahren schon versucht sie ihre Tabletten- und Alkoholsucht in den Griff zu bekommen, doch hat dabei nur phasenweise Erfolg. Das stört insbesondere ihren Bruder Matt (Brandon Flynn), der sie bei sich aufgenommen hat, ihr aber nicht helfen kann. Einer der wenigen Lichtblicke in ihrem Leben ist die Beziehung zu dem ebenfalls alkoholkranken Trevor (Drew Starkey), mit dem sie zusammen zu Sitzungen der Anonymen Alkoholiker geht Eines Tages überredet er sie, mit ihm einen Einbruch in ein verlassenes Warenlager durchzuführen, wo sie in dem einzigen Container einen Tresor mit einer Puzzle-Box finden. In der Hoffnung, bei einem Pfandleiher noch etwas Geld für die Box zu bekommen, nimmt die Riley mit zu sich nach Hause, wo es zu einem erneuten Streit mit Matt kommt, in dessen Folge er sie aus der Wohnung wirft.

Wütend und traurig fängt Riley an Tabletten zu nehmen, wobei sich nach nur wenigen Handgriffen etwas in der Puzzle-Box zu lösen scheint. Als Matt ihr schuldbewusst zur Hilfe eilen will, wird er entführt von der dunklen Macht, die durch den Würfel Eingang in die Wirklichkeit erhält. Wenige Stunden später wacht Riley auf und beginnt mithilfe von Matts Freund sowie Trevor die Suche nach ihrem Bruder sowie dem Ursprung der Puzzle-Box. Ihre Nachforschungen bringen sie zu dem Fall des als vermisst gemeldeten Millionärs Voight (Goran Višnjić) und der Idee, dass der Würfel dunklen Priestern aus der Hölle, den Zenobiten, Zugang zur Welt verschafft. Dem Besitzer der Box versprechen sie unendliche Genüsse sowie eine Audienz bei Gott selbst, was Riley Hoffnung gibt, doch noch ihren Bruder wiederzusehen und alles wieder gut zu machen.

Ein lang erwartetes Remake

Eigentlich würde man denken, dass in einer Welt, in der fast jeder beliebte Horrorfranchise schon diverse Remakes oder Reboots erfahren hat, gerade die Hellraiser-Reihe mit dabei gewesen wäre. Viele Male schon gab es Pläne zu einem neuen Film oder einen Neuverfilmung von Clive Barkers Original, doch nichts wurde daraus, bis zum Mai 2019, als Produzent Gary Barber die Arbeiten an einem neuen Film ankündigte, bei dem David Bruckner (The House at Night) die Regie übernehmen sollte. Herausgekommen ist ein Film, die zwar die Themen und einige der Bilder des Original aufgreift, aber, ähnlich wie Fede Alvarez’ Evil Dead, als eine eigenständige Arbeit zu verstehen ist, die versucht neue Wege zu gehen.

Auch wenn Clive Barkers Verfilmung seiner Vorlage mittlerweile für viele Horrorfans eines der wichtigsten Werke des Genres ist, gibt es, wie in jedem Werk des Autors, noch sehr viele Themen, Figuren und Ideen, die es wert wären, dass man sie näher beleuchtet. Die diversen Fortsetzungen, insbesondere Hellbound – Hellraiser II, haben sich durchaus bemüht, dieses Potential für sich zu erschließen, mit wechselhaftem Erfolg. Ein Aspekt, der die Reihe besonders macht, sind unter anderem die Zenobiten, die schwarzen Priester der Unterwelt, und diese Parallelwelt (sofern man von einer solchen sprechen kann) an sich, die durch ihre Design und ihre Architektur fasziniert. In Bruckners freier Interpretation der Vorlage ist davon nur eine ferne Erinnerung übrig, wobei vor allem die Zenobiten sehr gelitten haben und nunmehr zu austauschbaren Monstern geworden sind, von denen man nicht fasziniert ist und vor denen man sich auch nicht sonderlich gruselt. Jamie Clayton als neuer „Pinhead“ (der Anführer der Zenobiten) mag zwar sichtlich Spaß an dieser Rolle haben, was man vor allem an den Dialogen merkt, doch den genannten Eindruck mildern tut dies nur geringfügig.

Akzeptiere den Schmerz

Die Grundidee, eine Protagonistin, die Überwindung ihrer inneren Dämonen und ihre Schuld, in den Vordergrund der Geschichte zu bringen, teilt Hellraiser mit Alvarez’ Evil Dead. Danach hören die Ähnlichkeiten aus erzählerischer und thematischer Sicht aber schon auf, denn während der eine zumindest noch interessante Figuren zu bieten hat, an deren Schicksal man als Zuschauer interessiert ist, bleibt dies bei Hellraiser total auf der Strecke. Alle Figuren, auch die Hauptfigur, bleiben blass, eindimensional und vor allem unsympathisch, selbst wenn die Handlung möchte, dass wir als Zuschauer uns für sie interessieren. Hellraisergeht damit in narrativer wie auch ästhetischer Hinsicht einen ähnlichen Weg wie viele andere Remakes und Reboots, die nicht verstanden haben, worin eigentlich der Appeal der Vorlage bestand. Nur ein Pinhead alleine rettet eben noch keinen Film, was Barker wusste, aber in diesem neuen Film auf der Spur bleibt.

Darüber hinaus spielt ein Großteil des Filmes im Freien, was einen Unterschied zu den vorherigen Filme der Reihen ausmacht. Der Horror kam aber vor allem dadurch zustande, dass man als Zuschauer auf einmal diesen neuen Raum, diese neue Dimension, die man durch die Puzzle-Box zusammen mit den Figuren betrat, entstand. In Hellraiserverpufft dieser Effekt gänzlich, sodass sie Zenobiten teilweise wie Teile einer Installation eines Museums wirken.

Credits

OT: „Hellraiser“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: David Bruckner
Drehbuch: Ben Collins, Luke Piotrowski
Musik: Ben Lovett
Kamera: Eli Born
Besetzung: Odessa A’zion, Jamie Clayton, Brandon Flynn, Goran Višnjić, Drew Starkey

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